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Vortrag "Herausforderungen im Umgang mit dem Patientenwillen am Lebensende" am 16.11.2023

Meldung vom 13.11.2023 Hiermit laden wir Sie herzlich zum Fachvortrag ein:

Pflegenetzwerk

"Herausforderungen im Umgang mit dem Patientenwillen am Lebensende"

am Donnerstag, den 16.11.2023 von 17 Uhr bis 20 Uhr

im Hermann-Beham-Saal des Landratsamtes, Eichthalstraße 5 in Ebersberg

                     oder

online per Videokonferenz

Referent: Herr Prof. Dr. Frank Erbguth, Paracelsus Medizinische Universität Nürnberg, Präsident der Deutschen Hirnstiftung

Bei Entscheidungen zum Lebenserhalt durch medizinische Maßnahmen oder zu einem eventuellen Abbruch der Therapie (Wechsel hin zur palliativen Therapie) äußern 50% der „Akteure“ Unsicherheiten und sind teilweise fehlinformiert über das, was man „darf“ oder was ethisch unvertretbar (illegitim) bzw. rechtlich verboten (illegal) ist. Schwierig ist zudem die Interpretation von Formulierungen einer vorliegenden Patientenverfügung bezogen auf eine akute gesundheitliche Situation. Oft ergeben sich Konflikte zwischen den beiden Säulen der Legalität einer medizinischen Maßnahme: die ärztliche Indikation und der Patientenwille.

„Klassisch“ ist die Situation, dass in der Patientenverfügung Maßnahmen abgelehnt werden, die ärztlich indiziert wären; umgekehrt treten zunehmend Konstellationen auf, in denen Angehörige Maßnahmen einfordern, die ärztlicherseits als sinnlos beurteilt werden. Im medizinischen Alltag werden von Ärztinnen und Ärzten oft Indikationsfragen (z.B. Beatmung ja-nein?, PEG ja-nein?) auf Betreuende oder Bevollmächtigte verlagert, obwohl diese Einschätzungen eine primär ärztliche Aufgabe gemäß §1828 BGB darstellen.

Im Vortrag werden die medizinischen und ethisch-rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt, in denen sich die Entscheidungen in kritischen Situationen abspielen. Anhand von Fallberichten aus der Praxis und der Rechtsprechung (z.B. 6. und 12. Zivilsenats des BGH, 1. Strafsenat des BGH – an denen der Referent z.T. als Gutachter beteiligt war) werden die gegebenen Herausforderungen diskutiert. Auch die zunehmend schwierige Auseinandersetzung zu diesen Fragen angesichts unterschiedlicher kultureller Hintergründe der Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen wird thematisiert.

Fortbildungspunkte der BLAEK sind beantragt.  Ärztliche Leitung: Frau. Dr. Annette Dame, Leiterin Gesundheitsamt

 

Onlineanmeldung:

https://austausch.lra-ebe.de/index.php/apps/forms/s/CKoPbE66ndK3LdL75TrbKEGn